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10. VLN-Lauf: Das Triple ist perfekt!

Nach rundenlangem Fight mit dem BMW 125i holte sich mathilda racing den dritten VT2-Klassensieg in Folge.

Die 39. Auflage des DMV Münsterlandpokals war nichts für Wattefüße. Die Eifel bot am Samstag ein herbstliches Gemisch aus partiellem Niesel, derbem Schauer und unvermitteltem Nebel.

Schon beim Qualifying war klar, dass es nichts würde mit der neuen Bestzeit. Bei extrem schwierigem Geläuf gelang uns eine 11:37 min, die immerhin zur Pole in der VT2-Klasse reichte. Das Team B PB-Perf4mance auf dem BMW 125i folgte auf Platz zwei – gut eine halbe Minute hinter uns. Lena Strycek und Co. im Opel Astra GTC als Dritte hatten schon gebührenden Abstand.
Start und Restart
Für Startfahrer Josef Kocsis gab es an diesem Samstag nichts zu lachen: Nasse Strecke mit Ölspur und einsetzendem Nebel lautete das Gedeck zu Beginn. Prompt war nach zwei Runden erstmal Schluss. Einige Unfälle und „Null Sicht“ wegen Nebels auf der GP-Strecke führten zum Rennabbruch. Den Restart gegen 14.30 Uhr bestritt ich. Schon bald stellten sich die gewählten Intermeds als zu konservativ heraus und führten zu einem frühen ersten Stopp nach 4 Runden.

Porsche hinterlässt Spuren in der Spureinstellung
Beim Reifenwechsel musste zudem hinten links ein bisschen „aufgeräumt werden“. Bei der Anfahrt zum Flugplatz bremste ein Porsche dermaßen früh, dass ich mit Überschuss rechts vorbeifuhr. Allerdings hatte der Porschefahrer nicht seinen besten Tag und verpasste mir noch ein Andenken auf der linken Seitenwand. Das bedeutet unliebsamer Mehraufwand beim Boxenstopp. Mit frischen Gummis ging es wieder hinaus auf die Strecke. Ein „Quersteher“ eingangs der Mercedesarena verriet mir, dass es neben der Kaltverformung der Karosserie eins auf die Felge gegeben hatte. Die Spur passte nicht mehr ganz.

Sicherer Vorsprung
Im weiteren Verlauf besserte sich das Wetter. Die Sicht wurde deutlich klarer, die Strecke trocknete mehr und mehr ab. Es blieb allerdings an manchen Stellen schlüpfrig, weshalb ich stets mit dem Hauptaugenmerk auf Sicherheit fuhr. Mit einer schnellsten Runde von 10:01 min war ich den Bedingungen entsprechend unterwegs. Bis zur 8. Runde betrug der Vorsprung deutlich über 8 Minuten und unser Team hatte das große Ziel, den 3. Klassensieg in Folge, dicht vor Augen.

Reifenplatzer – Platzen auch die Träume?
Doch ein Reifenschaden mischte die Karten neu. In der Klasse souverän in Führung liegend, hatte ich im Bereich Wehrseifen Pech mit einem Reifenschaden. Nur mit Mühe konnte ich das Auto halten und schlich in nicht enden wollenden Minuten zurück zur Box. Ich blieb im Auto sitzen und ging zum dritten Mal ins Rennen. Nur noch knapp über zwei Minuten blieben vom einst komfortablen Vorsprung. Und unser Schlussfahrer Knut Kluge musste auch noch ins Auto. Also war „angasen“ angesagt. Und das gelang trotz des spürbaren Drucks sehr gut: Vier Runden später war der Vorsprung wieder auf 3:45 Minuten angewachsen und eine (um die Zeit des Boxenstopps) „bereinigte“ 9:56 min stand für die letzte cheap jerseys Runde zu Buche. Gut.

Spannend bis zum Schluss
Jetzt war es an Knut. Würden die knapp vier Minuten reichen, um den Sieg nach Hause zu fahren? Würde er dem Druck standhalten, schnell und sicher fahren? Der BMW 125i fuhr inzwischen konstant niedere Zehnerzeiten und schob sich unaufhaltsam näher. Knuts erste Runde wurde mit 11:25 Minuten gestoppt und zuzüglich der Minute vom Boxenstopp waren gleich mal zweieinhalb weg. Mit der 11:02 Minuten der nächsten Runde gingen wieder 50 Sekunden dahin. Jürgen Meyer, Marco van Ramshorst und Tim Neuser leisteten ganze Arbeit. Joschi, die Mechaniker und ich saßen in der Box auf heißen Kohlen: „Gib Gas, Knut. Gib Gas!“, schallte es über den Boxenfunk.

Knuts Feuerprobe
Und Knut gab Gas. Auf der Döttinger Höhe nahm der BMW erstmals „Blickkontakt“ auf. In der drittletzten Runde konnte er allerdings nur noch 15 Sekunden wettmachen. Knut fuhr, als ob es um sein Leben ginge. Mit jeder Runde, so schien es, gewann er an Sicherheit und Kaltschnäuzigkeit. In den letzten drei Runden zeigte unser „Rookie“ alles, was ein guter Rennfahrer braucht: Konzentration, Mut und Nerven. Und dann kam noch das nötige Quäntchen Glück dazu. Der Konkurrent zollte der Aufholjagd Tribut und musste schließlich einen „Splash and Dash“ (kurzer Tankstopp) zum Fertigfahren einlegen. Knut Kluge brachte den VT2-Klassensieg mit zwei persönlichen besten Runden, zuletzt 10,29 Min. unter Dach und Fach – eine imponierende Leistung.

Das Triple ist perfekt
Der 10. VLN-Lauf war perfekter Motorsport, ein spannendes Rennen und ein spannendes Finale, das viel Lust auf die nächste Saison macht. Am Ende siegten wir mit dem knappen Vorsprung von 11 Sekunden auf den BMW. Mit der Zielflagge brachen alle im Team in Jubel aus. Erleichterung, Freude. Es war keine leichte Saison, mit dem Unfall von Constantin Kletzer im 2. Lauf, mit dem unglücklichen Khalil Mack jersey Ausscheiden beim 24h-Rennen. Jetzt am Ende werden wir entschädigt für die harte Arbeit.Drei Siege in Folge – das macht uns mächtig stolz.

Wie geht es weiter
Unser Augenmerk gilt nun der neuen Saison. Wir sind fest entschlossen, die komplette VLN-Saison zu fahren – möglicherweise sogar mit zwei Autos. Beim 24h-Rennen 2015 starten wir selbstverständlich auch. Hier laufen die Gespräche mit Sponsoren und Partnern schon seit einiger Zeit. Wie in den letzten Jahren werden wir uns wieder etwas Besonderes einfallen lassen.

Wir bleiben dran!
Bis bald
Michael Paatz

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